Tag 1 auf der Rota Vicentina
Wir starten in Odeceixe und folgen auf den ersten drei Kilometern vorwiegend der Straße zum Strand von Odeceixe. Dort angekommen weht uns das erste mal der kühle Wind des Atlantiks in das Gesicht und wir blicken hinab auf die Brandung. Das ist ein stimmungsvoller Einstieg für unsere Mehrtagestour auf der Rota Vicentina.
Wir folgen dem Fischerpfad oberhalb der Steilküste, entlang der Atlantikküste und haben dabei immer wieder einen Blick hinab auf das Meer. Hier überrascht uns die Rota Vicentina bereits mit der Vielfalt der örtlichen Flora und Fauna. Neben ein paar Möwen entdecken wir Störche, die auf den Felsen brüten.
Es ist beeindruckend, wenn sowohl Möwen wie auch Störche sich erheben und zunächst entlang der Steilküste fliegen, nur um dann abzudrehen und in Richtung Landesinnere zu fliegen. Einige Störche kreuzen hierbei unseren Wanderweg, nur wenige Meter über dem Boden fliegend.
Auch wenn es heute nicht viele Höhenmeter zu bewältigen gibt, so ist der Weg dann doch etwas anstrengender als vermutet. Grund ist der sandige Untergrund auf dem wir die meiste Zeit unterwegs sind und der dann doch etwas zusätzlich Kraft abverlangt.
Nach einiger Zeit verlassen wir den Strand und der Weg führt uns in das Landesinnere. Hier hatten wir dann zunächst ein paar Orientierungsprobleme, da sich die uns vorliegende Wegbeschreibung von der offiziell ausgeschilderten Wegeführung unterschied. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass es durchaus sein kann, dass die Wegenetze verändert werden, da es hin und wieder Beschwerden von Anliegern gibt. Es lohnt sich daher vor Reiseantritt die Touren nochmals mit dem aktuellen Wegenetz auf der Webseite https://rotavicentina.com/de/walking/ abzugleichen.
Uns kam die neue Wegführung gerade recht, denn sie führte uns zurück auf den Fischerpfad zurück, so dass wir nochmals eine Weile entlang der Küste wandern durften.
Nach insgesamt 11 Kilometern verlassen wir aber endgültig den Küstenabschnitt und folgen dem Weg in das Landesinnere über das Dörfchen Rogil nach Aljezur. Auf diesem letzten Stück gilt es dann nochmals 15 km zu bewältigen – was sich allerdings als relativ anstrengend erweist. Warum? Weil der Weg nach der steinigen Küste mit Meerblick nun verhältnismäßig recht öde wird. Haben wir die Küste erst einmal verlassen, marschieren wir vorwiegend ebenerdig geradeaus auf kleineren Straßen und breiten Schotterwegen. Landschaftlich zwar interessant, aber in Anbetracht des warmen Klimas nimmt die Motivation dann doch mit jedem Schritt ein wenig ab.
Zum Glück ist es zumindest möglich in dem kleinen Dörfchen Rogil nochmals Rast zu machen und ein verspätetes Mittagessen zu sich zu nehmen. Damit sind wir dann gestärkt um die letzten acht Kilometer nach Aljezur in Angriff zu nehmen. Dieser letzte Abschnitt führt zwar weiterhin über das weite Land, jedoch empfinde ich die Landschaft in diesem Abschnitt auch wieder interessanter.
Wir sind am Ende des Tages dann doch recht froh, diese Etappe hinter uns gebracht zu haben. Ich diktiere mir diese Zeilen direkt nach der Ankunft in Aljezur in unserem Hotel und daher sind die Eindrücke recht frisch und ich stehe vermutlich noch unter dem Einfluss der anstrengenden Tour. Alles in allem ist gerade der Beginn der Tour entlang der Küste beeindruckend und auch die letzten Kilometer nach Aljezur haben landschaftlich einiges zu bieten. Nur der Mittelteil zog sich dann doch in die Länge und hatte kaum Höhepunkte. Ich hoffe, dass die nächsten Tage mehr Abwechslung bringen. Das ist jetzt natürlich “Jammern auf hohem Niveau”. Deshalb sind wir gespannt was uns die nächsten Tage erwartet…
Unsere Reise auf der Rota Vicentina:
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