Aus unserem Logbuch

Der Donauberglandweg – Viel Weg, viel Berg, wenig Donau

von | Okt. 20, 2025 | Logbuch, Unterwegs

Der Donauberglandweg stand schon lange auf meiner Liste. Er führt von Gosheim nach Beuron durch die schwäbische Alb und wurde bereits 2008 vom deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Zudem zählt er zu den “Leading Quality Trails” Europas. Ich kannte die Gegend bereits ein wenig, da ich den Donau Zollernalb Weg von Beuron nach Sigmaringen gegangen bin – ein absolutes Highlight. Der Donauberglandweg wiederum ist hierzu quasi die Einleitung: Er führt vom „Dach“ der Schwäbischen Alb hinab zum Donautal. Und so freute ich mich umso mehr, als ich ihn diesen Oktober endlich in Angriff nehmen konnte. Und nun sitze ich hier und es fällt mir schwer, diesen Reisebericht zu schreiben. 

Denn letztlich bin ich doch irgendwie enttäuscht, weil ich den Donauberglandweg größtenteils als langweilig empfand – aber vielleicht waren letztlich meine Erwartungen auch einfach zu hoch. Ich habe das Glück in einer für Wanderer interessanten Region zu wohnen. Ich kann für einen Kurztrip sowohl in den Nordschwarzwald oder in den Pfälzerwald fahren und habe daher genug spannende Wandertouren, quasi direkt vor der Haustüre und bin daher vielleicht auch ein wenig verwöhnt. Denn auch wenn der Donauberglandweg auf den einzelnen Etappen immer mal wieder das ein oder andere Highlight bereithält, so würde ich persönlich dafür nicht noch einmal die mehrstündige Anreise auf mich nehmen. 

Sicher hat auch der Donauberglandweg stellenweise durchaus seinen Reiz. Vor allem jetzt im Herbst haben die einzelnen Waldabschnitte in den herbstlichen Farben eine unglaubliche Atmosphäre. Aber ein ähnliches Bild finde ich zu dieser Jahreszeit eben auch in der Pfalz und im Schwarzwald. Und vom Donautal mit seinen markanten Kalkfelsen bekommt man auf dem Donauberglandweg erst auf der letzten Etappe nach Beuron etwas zu sehen.   

Und damit wären wir eigentlich auch bereits beim Fazit: Wer seinen Urlaub auf der schwäbischen Alb plant und ohnehin vor Ort ist, der bekommt mit dem Donauberglandweg durchaus einen reizvollen Wanderweg. Das eigentlich Besondere an der Region ist aber das Donautal selbst, der “Schwäbischer Grand Canyon” mit seinen wirklich beeindruckenden schroffen Kalkfelsen. Und davon bekommen wir auf dem Donau-Zollernalb-Weg weitaus mehr zu sehen als auf dem Donauberglandweg. Wie bereits erwähnt, gibt es auf letzterem vom Donautal nur auf der letzten Etappe nach Beuron einen kleinen Vorgeschmack. Der Donau-Zollernalb-Weg beginnt hier aber erst: Dieser führt entlang des Donautals von Beuron bis Sigmaringen und ist landschaftlich weitaus beeindruckender. Den Donau-Zollernalb-Weg würde ich sofort nochmal gehen. Den Donauberglandweg eher nicht. Und das zuletzt auch, weil sich auch die Planung schwieriger gestaltet. 

Der Donauberglandweg – die Qual mit dem Plan

Auf der Webseite des Donauberglandes wird der Donauberglandweg mit 4 Etappen angepriesen: 

  • Etappe 1 von Gosheim über Wehingen nach Spaichingen (16km)
  • Etappe 2 von Spaichingen nach Mühlheim an der Donau (18km)
  • Etappe 3 von Mühlheim an der Donau nach Fridingen (12km)
  • Etappe 4 von Fridingen nach Beuron (12km)

Als Tagestouren waren mir die jeweils 12 Kilometer eigentlich zu wenig. Vor allem weil ich mit An- und Abreise dann letztlich 6 Tage für den Weg hätte einplanen müssen, suchte ich nach einer Möglichkeit, die insgesamt ~59 Kilometer auf 3 Etappen zu planen. 

Die gesamte Planung gestaltete sich anfangs als schwierig, da Gosheim als Startpunkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur mit 3-4 mal umsteigen zu erreichen war. Auch bezüglich der Übernachtungen war die Planung nicht einfach, da z.B. die Lippachmühle zwischen Spaichingen und Mühlheim keine Übernachtungen mehr anbietet. Ich musste also ein wenig jonglieren, um eine halbwegs vernünftige Planung hinzubekommen. Daher folgt nun für alle, die den Donauberglandweg angehen möchten, meine individuelle Reiseplanung: 

Tag#1: Anfahrt und Etappe 1 – Von Wehingen nach Spaichingen (13km)

Da Gosheim ein wenig abgelegen liegt, beschloss ich die erste Etappe um einige Kilometer abzukürzen und direkt in Wehingen zu starten. Wehingen ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln über Spaichingen oder Mülheim an der Donau zu erreichen. Ich bin morgens mit dem Auto angefahren und habe mein Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in Wehingen abgestellt. 

Dann startete ich direkt die erste Etappe von Wehingen bis zum Dreifaltigkeitsberg. Von dort musste ich jedoch dann nach Spaichingen absteigen, wo ich dann im Hotel Kreuz übernachtete. 

Tag#2: Von Spaichingen nach Mühlheim an der Donau (24km)

Beim Abstieg vom Dreifaltigkeitsberg am Ende des ersten Tages ist ein wenig demotivierend, da man weiß, dass man den Berg am nächsten morgen wieder aufsteigen darf. Daher startet Tag 2 direkt mit gemütlichen 300 Höhenmeter hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg. Von dort führt der Weg dann nach Böttingen und entlang der Lippach nach Mühlheim an der Donau. Unterwegs bietet sich eine längere Rast mit leckeren Maultaschen in der Lippachmühle an (Kilometerstand 15). Danach ist man auch gestärkt für die restlichen 10 Kilomenter bis nach Mülheim. Dort war es mit Übernachtungsmöglichkeiten ein wenig schwieriger. Ich hatte mein Zimmer im Gasthaus Krone (dort gibt es eine vorzügliche Pizza).  

Tag#3: Von Mühlheim an der Donau bis zum Jägerhaus (25km)

Theoretisch ist es möglich, am dritten Tag bis nach Beuron (und damit zum Abschluss der Tour) zu gehen. Und da mein Auto ja in Wehingen stand, musste ich ohnehin noch eine zusätzliche Nacht einplanen, da ich ansonsten ja nach der Tour noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Wehingen und dann ggf. sogar noch nach Hause hätte fahren müssen. Das wäre dann doch zuviel gewesen. Daher plante ich eine weitere Nacht ein. Ich war aber bereits in Beuron, als ich den Donau-Zollernalb-Weg gegangen bin und wirklich beeindruckt war ich von Beuron nicht. Also suchte ich nach anderen Übernachtungsmöglichkeiten. Während meiner Planung entdeckte ich das Jägerhaus – ein kleines Gästehaus mitten im Donautal. Die Bilder und die Webseite hatten mich so angesprochen, dass ich mich dazu entschloss, dort eine Nacht zu verbringen. Und ich kann nur sagen: Beste Entscheidung! Ich fand es dort so toll, dass ich dort definitiv nochmal hingehen werde…

Die Etappe ist die schwierigste. Wer dem offiziellen Weg folgt, muss neben den 25 Kilometern auch 900 Höhenmeter bewältigen. Hier ist es aber möglich nach der Ziegelhütte einfach dem Donauradweg zu folgen – dieser folgt entspannt der Donau entlang direkt zum Jägerhaus. Damit spart man sich durchaus nochmals ca. 350 Höhenmeter und einige Kilometer.      

Tag#4: Nach Beuron und Heimfahrt (4km)

Vom Jägerhaus sind es nur noch 4 Kilometer nach Beuron. Und von dort kann man dann die Heimfahrt antreten. Für mich hieß das, einmal mit dem Zug zurück nach Mühlheim und von dort mit dem Bus nach Wehingen zu meinem Auto.  

Abschließend muss ich nochmals betonen, dass ich den Donauberglandweg durchaus genossen habe. Aber letztlich hat er in mir nur den Drang ausgelöst, den Donau-Zollernalb-Weg nochmal zu gehen. 

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